Multiple Sklerose: Spürbare Symptome sind nur die Spitze des Eisbergs

Bei der schubförmigen Multiplen Sklerose gibt es häufig Phasen, in denen die Erkrankung keine Symptome hervorruft. In dieser beschwerdefreien Zeit kann sich die MS dennoch verschlechtern. Klarheit bringen regelmäßige Kontrolluntersuchungen.

Bei Menschen mit MS werden, je nach Stärke des Schubs und je nachdem, welche Nervenbahn geschädigt wurde, unterschiedliche Funktionen des zentralen Nervensystems beeinträchtigt oder fallen sogar komplett aus. Häufig bilden sich die Symptome, die der Patient verspürt, nach dem Schub vollständig oder teilweise zurück. Es folgt in der Regel eine beschwerdefreie Zeit, die unterschiedlich lang sein kann. In dieser Phase fühlen sich viele MS-Patienten genauso gesund wie vor der Erkrankung und erst beim nächsten akuten Schub spüren sie diese erneut.

Leider kann die MS in der vermeintlich krankheitsfreien Zeit dennoch voranschreiten“, sagt Professor Christian Bischoff, Neurologe aus München. Deutlich werde dies anhand einer Untersuchung des Kopfs im Magnetresonanztomographen (MRT): Dort lassen sich dann oft Entzündungsaktivitäten nachweisen, die weder zu einem akuten Schub noch zu spürbaren klinischen Symptomen beim Patienten führen.

Dennoch verursache die Krankheitsaktivität, die bis zu 90 Prozent im Verborgenen stattfinde, eine Schädigung der Nervenhüllen. Um dies zu vermeiden und um den Langzeitverlauf der MS günstig zu beeinflussen, seien regelmäßige MRT-Untersuchungen wichtig. Zeige sich trotz einer verlaufsmodifizierenden Therapie eine Verschlechterung, sei es an der Zeit, die Medikamente umzustellen. ak