Multiple Sklerose: Schlecht geschlafen – schmerzhafte Krämpfe in der Nacht

Schlaf kann eine wichtige Kraftquelle sein, um den Alltag mit Multipler Sklerose zu meistern. Doch viele Menschen mit MS leiden gerade in diesen Ruhephasen unter schmerzhaften Krämpfen. Diese Krämpfe können Symptome von MS-induzierter Spastik sein.

Was ist eine Spastik?

Der Begriff Spastik beschreibt eine erhöhte Eigenspannung des Muskels und entsteht durch eine Schädigung des Gehirns oder Rückenmarks. Spastik zeigt sich als Muskelspannungen, die den Patienten steif machen. Patienten beschreiben das Symptom auch als ungewöhnliche Anspannung der Muskulatur, die sich anfühlt wie Steifigkeit oder Zucken der Beine und Muskelkrämpfe in Beinen oder Armen (Entstehung einer Spastik: siehe Infokasten).

Wie äußert sich eine Spastik bei MS?

Die MS-induzierte Spastik hat sehr viele Facetten. Die Symptome, unter denen die meisten Patienten leiden, sind u. a. Muskelsteifheit und Muskelkrämpfe. Generell kann die Spastik unwillkürliche Bewegungen wie das Ausstrecken oder Anziehen der Beine verursachen. Doch eine Spastik führt auch bei knapp der Hälfte der Betroffenen zu starken Schmerzen, die von den Patienten als sehr belastend für ihren Alltag empfunden werden.1

Wie viele MS-Patienten sind von einer Spastik betroffen?

In einer aktuellen Studie konnte festgestellt werden, dass im Verlauf der MS-Erkrankung rund 80 % der MS-Patienten von einer Spastik betroffen sind.1 Doch bei 31 % der Patienten bleiben die Spastik-Symptome unbehandelt.2 Die Diagnose »Spastik« ist für den Arzt nicht immer leicht zu fällen, er muss dafür mehrere Untersuchungen durchführen oder die Patienten genau befragen.

Was soll ich tun, wenn ich bei mir Symptome bemerke?

Einer der wichtigsten Faktoren: Seien Sie offen gegenüber Ihrem Arzt, denn er kann Ihnen die nächtlichen Krämpfe nicht ansehen. Von den starken Schmerzen der MS-induzierten Spastik sind die Patienten in ihrer Nachtruhe betroffen. Doch diese Schmerzen sind am Tag vergessen. Häufig trauen sich die Patienten auch nicht, sich ihrem Arzt anzuvertrauen. Damit bleibt die Spastik vom Arzt oft unbemerkt. Daher ist es besonders wichtig, dass Sie Ihrem Arzt beispielsweise von den nächtlichen schmerzhaften Spasmen erzählen. Nur so kann er Ihnen eine entsprechende Therapie empfehlen, damit die Symptome Ihrer Spastik gelindert werden können.

Welche Therapien können helfen?

Neben spezieller Krankengymnastik gibt es Medikamente, die explizit zur Behandlung von MS-induzierter Spastik zugelassen sind. Sie können helfen, die Spastik zu lindern und dadurch die Lebensqualität der Betroffenen deutlich zu verbessern. Mit der Milderung der Symptome wird oft auch die Schlafqualität verbessert. Der Patient kann so in der Nacht wieder zur Ruhe kommen und schöpft Kraft für den neuen Tag.

Nähere Infos zum Thema finden Betroffene, Partner und Angehörige z. B. unter , einem Informationsportal rund um das Thema MS mit einem besonderen Schwerpunkt auf Spastik.