Parkinson: Parkinson-Assistentin – Unterstützung für Arzt und Patienten
Mit der Diagnose Parkinson stürzen viele Fragen und Sorgen auf den Patienten, aber auch auf seine Angehörigen ein. Antworten, Informationen und Hilfestellung können in vielen Praxen sogenannte Parkinson-Assistentinnen (PASS) geben – spezielle geschulte Fachkräfte, die den Arzt in seiner Arbeit unterstützen.
Meistens sind es ganz simple Fragen: Worauf muss ich bei den Medikamenten achten?
, Kann ich in den Urlaub fahren?
oder Darf ich Sport machen?
. Für Patienten, die an Parkinson erkrankt sind, sind diese Fragen aber sehr wichtig. Umso dankbarer sind sie, dass Beate Micheler ihnen zuhört und Antworten gibt. Seit 2010 ausgebildete Parkinson-Assistentin in einer neurologischen Praxis in Neusäß ist sie ein wichtiges Bindeglied zwischen Arzt und Patienten. Als Praxis mit Schwerpunkt Parkinson ist es uns wichtig, zusätzlich zu den Ärzten einen Ansprechpartner für die Patienten zu haben
, erklärt Chef
Dr. Robert Pfister, insbesondere, wenn Fragen längere Zeit in Anspruch nehmen. Dafür haben wir Ärzte leider oftmals viel zu wenig Zeit.
Jederzeit ansprechbar
Neben speziellen Sprechstunden, zu denen sowohl Patienten als auch Angehörige kommen und sich beraten lassen können, steht Beate Micheler den Betroffenen auch im hektischen Praxisalltag jederzeit zur Verfügung. Dabei spielt vor allem der Alltag mit der Erkrankung eine wichtige Rolle
, so die Assistentin. Um den Patienten diesen zu erleichtern, ist es wichtig, dass sie medikamentös gut eingestellt und umfassend informiert sind.
So gehört die entsprechende Aufklärung über Medikamente sowie die optimale Versorgung und Einweisung von Patienten, die sich Spritzen setzen müssen oder einen Apomorphin-Pen bzw. eine -Pumpe verwenden, zu den Hauptaufgaben der Parkinson-Assistentin. Gerade bei der Vielzahl der Medikamente, auf die viele Patienten angewiesen sind, herrscht oftmals Verunsicherung. Wenn dann noch weitere Erkrankungen, wie Demenz, dazukommen oder in der Apotheke plötzliche andere Präparatenamen auftauchen, bin ich dazu da, den Betroffenen, aber auch den betreuenden Angehörigen zu helfen.
Zusätzliche Aufgaben
Auch bei der Diagnostik könne sie Dr. Pfister unterstützen, so Beate Micheler. Bestimmte Untersuchungsschemata, anhand derer der Schweregrad der Parkinson-Erkrankung festgelegt wird, sind standardisiert und stellen – durch die Assistentin durchgeführt – eine Entlastung für den Arzt dar. Nach der Diagnose müssen die Patienten umfassend informiert werden, über Therapieoptionen, Selbsthilfegruppen oder sozialmedizinische Aspekte, wie die Beantragung von Pflegestufen oder Behindertenausweisen. Dazu kommen zahlreiche Fragen von Angehörigen. Von Familienmitgliedern werde ich oft angesprochen, wenn der Patient gerade beim Arzt im Sprechzimmer ist. Sie wollen einige Fragen, etwa zum richtigen Verhalten in bestimmten Situationen oder zu Symptomen und Auswirkungen der Krankheit, ungern im Beisein des Patienten stellen
, weiß Beate Micheler. Auch diese Unsicherheiten gelte es, den Betroffenen zu nehmen.
Nicht zuletzt stellt die Parkinson-Assistentin auch einen wichtigen Ansprechpartner für Pflegekräfte in Alten- oder Pflegheimen dar. Sie sind dankbar dafür, wenn ihnen jemand, der die individuellen Probleme und Bedürfnisse der Patienten aus der Praxis kennt, bei der Einstellung von Medikamenten oder Pumpen behilflich ist und somit die optimale Versorgung sicherstellt.
Psychische Hilfe
Doch nicht nur bezüglich praktischer Alltagsaspekte übernehmen die Parkinson-Assistentinnen eine wichtige Rolle in der Praxis. Unsere Assistentin hilft auch bei psychischen Problemen – sowohl von Patienten als auch von Angehörigen
, so Dr. Reinhard Ehret, niedergelassener Neurologe in Berlin.
Mit der Diagnose Parkinson stürzen Sorgen und Ängste auf die Betroffenen ein, mit denen sie sich aber nicht unbedingt an den Arzt wenden möchten. Die Assistentin hat jederzeit auch dafür ein offenes Ohr und vor allem Zeit.
Oftmals könne schon ein beruhigendes Gespräch helfen, dass es den Patienten bzw. den Angehörigen besser gehe, so Dr. Ehret. Die Assistentinnen sind somit in vielen Situationen eine unverzichtbare Stütze, auch für den behandelnden Arzt.
Ähnlich sieht es Dr. Pfister: Frau Micheler in ihrer Funktion als Parkinson-Assistentin kann die entscheidenden Tipps im Umgang mit der Erkrankung geben und somit zu einer verbesserten Lebensqualität von Patienten und Angehörigen beitragen!