Parkinson: Die Therapie in den Griff bekommen

Eine Behandlung lückenlos durchzuhalten, fällt vor allem dann schwer, wenn unterschiedliche Medikamente mehrmals am Tag eingenommen werden. Der Erfolg der Parkinson-Therapie hängt daher eng zusammen mit perfektem Zeitmanagement und guten Kenntnissen über die Medikation. Dafür gibt es praktische Hilfen im Alltag – persönlich oder digital. NTC Impulse stellt beide Möglichkeiten vor.

Ein Leben nach dem Minutenzeiger gehört für viele Menschen mit Parkinson zum Alltag. Denn gerade die Medikamente, welche die Symptome der Erkrankung in Grenzen halten, wirken nur innerhalb einer bestimmten Zeitspanne. Bei Levodopa sind es vier bis sechs Stunden, dann lässt die Wirkung nach. Wird die Dosis nicht rechtzeitig erneuert, führt der dann einsetzende Dopaminmangel im Zentralen Nervensystem zu den typischen Körpersymptomen: Zittern und Bewegungsstörungen, dazu womöglich verlangsamtes Denken. Bei Patienten mit zusätzlichen Begleiterkrankungen kommen oft weitere Tabletten hinzu: Es wird zunehmend schwierig, die Übersicht zu behalten und Einnahmefehler zu vermeiden.

Persönliche Therapiebegleitung

Gerade älteren Menschen macht es viel Mühe, ein komplexes Therapieschema einzuhalten oder nach einem Therapiewechsel alleine zurechtzukommen, weiß Bettina Eichler, spezialisierte Pflegekraft des Therapiebegleitprogramms LegaPlus. Medikamente werden schnell mal verwechselt oder vergessen. Im Rahmen ihrer Betreuung besucht sie regelmäßig Parkinson-Patienten zu Hause, um persönlich zu beraten und praktisch zu unterstützen, zum Beispiel bei der richtigen Verwendung von Wirkstoffpflastern. Diese brauchen, wie auch andere neuere Parkinson-Arzneimittel aus der Gruppe der Dopamin-Agonisten, nur ein Mal täglich verabreicht zu werden. Solche Retard-Präparate setzen Wirkstoffe allmählich frei und wirken daher über 24 Stunden. Eine Mitgliederbefragung der Deutschen Parkinson Vereinigung bestätigte unlängst, dass die meisten Patienten eine tägliche Einmalgabe eines Medikaments bevorzugen würden. Tatsächlich vereinfacht dies den Alltag erheblich – und verbessert oft auch die Therapietreue.

Therapie-Assistenz per Smartphone

Wer sich das Therapiemanagement erleichtern möchte, kann das Organisieren und Erinnern an Einnahmezeiten an digitale Helfer zum Beispiel MyTherapy delegieren. Diese Applikation für mobile, internetfähige Geräte wurde zusammen mit Ärzten und namhaften deutschen Kliniken entwickelt. Automatisch erstellt das Miniprogramm tägliche Aufgabenlisten, dokumentiert dazu den gesamten Therapieverlauf in einem Tagebuch und ermöglicht eine Auswertung. Dank großer Nutzerflächen eignet sich dieser digitale Therapieassistent auch für Menschen mit motorischen Einschränkungen, sofern sie ein Tablet nutzen. Die sensiblen Daten bleiben sowohl auf dem Endgerät als auch verschlüsselt auf einem europäischen Internetserver gespeichert. Obschon Gesundheit-Apps wertvolle Dienste leisten können, scheuen sich viele davor, ihre Daten mit dem Internet zu verbinden. Der Betreiber der App MyTherapy versicherte gegenüber NTC Impulse, dass personenbezogene Daten nicht an Dritte weitergegeben werden.