Polyneuropathien: Für den Alltag stärken
Chronische und schwerwiegende Erkrankungen führen oft zu körperlichen und seelischen Beeinträchtigungen – mit Folgen für den privaten, sozialen und beruflichen Alltag. Hier kann eine Rehabilitation helfen.
Nach einem Krankenhausaufenthalt fällt die Rückkehr in den Alltag vielen Menschen schwer. Was im Prinzip auf alle zutrifft, gilt insbesondere auch für Patienten mit einer entzündlichen Polyneuropathie wie dem Guillain-Barré-Syndrom (GBS) oder der Chronischen Inflammatorischen Demyelinisierenden Polyneuropathie (CIDP). Leichter fällt die Umstellung mithilfe einer fachgerechten Rehabilitation: Die dabei angewandten Maßnahmen zur Wiederherstellung
helfen dabei, den physischen und psychischen Beeinträchtigungen durch die Krankheit entgegenzuwirken.
Vielfältige Angebote
Zu den Leistungen der medizinischen Reha-Einrichtungen gehören individuell abgestimmte medikamentöse Therapien, psychosoziale Angebote zur Krankheitsverarbeitung und zum Abbau von Ängsten und Stress sowie Sport- und Physiotherapien zur Verbesserung der körperlichen Leistungsfähigkeit. Eine wichtige Rolle spielen zudem Hilfeleistungen zur Rückkehr in den sozialen und beruflichen Alltag. Dabei wird etwa im Einzelfall geprüft, ob der Patient eine Pflege- oder Haushaltshilfe benötigt. Bei der beruflichen Reha steht die stufenweise Wiedereingliederung im Zentrum sowie eventuell nötige Anpassungen des Arbeitsplatzes an körperliche Einschränkungen oder die Anerkennung einer Schwerbehinderung.
Stationär oder ambulant
Abhängig von der körperlichen Verfassung und den persönlichen Wünschen kommen verschiedene Reha-Möglichkeiten infrage. Entscheidet sich der Patient, die Reha innerhalb weniger Tage nach Abschluss der Therapie anzutreten, handelt es sich um eine sogenannte Anschlussbehandlung (AHB). Sollte diese nicht möglich sein, können die Maßnahmen auch im Laufe eines Jahres nach Therapie-Ende erfolgen. Sie dauern in der Regel drei Wochen, wenn nötig auch länger.
Anders als bei einer stationären Rund-um-die-Uhr
-Betreuung sind die Patienten bei der teilstationären oder ambulanten Reha nur tagsüber in der Klinik. Abends und am Wochenende sind sie zu Hause. Diese Form der Reha eignet sich für Menschen, die ihren Wohnort nicht verlassen möchten oder können oder die keine passende Reha-Klinik in der Nähe finden.
Sich Hilfe holen
Bei Fragen zur Reha direkt im Anschluss an einen Krankenhausaufenthalt hilft der Sozialdienst der behandelnden Klinik. Die Sozialarbeiter besprechen mit den zuständigen Ärzten, welche Reha-Maßnahmen ratsam sind, wann und wo sie begonnen werden können und sie helfen den Patienten beim Ausfüllen der notwendigen Antragsformulare.
Die Kostenübernahme erfolgt dann in der Regel durch die Renten- oder Krankenversicherung – je nach Art der Reha und der Versicherungssituation des Patienten. Dieser muss nach Rücksprache mit seiner Krankenkasse möglicherweise einen kleinen Eigenanteil übernehmen. ag