Parkinson: Nur nicht ins Stolpern kommen

Wer mit Parkinson dauerhaft zu Hause leben möchte, tut gut daran, frühzeitig ein paar Veränderungen in den eigenen vier Wänden vorzunehmen. Oft sind es nur Kleinigkeiten, die die Stolper- und Sturzgefahr schon deutlich verringern. Für größere Umbauten gibt es finanzielle Hilfe.

Es ist eigentlich nur eine Frage der Zeit: Patienten, die an Parkinson erkrankt sind, werden in ihren Bewegungen nach und nach langsamer. Irgendwann können sie nur noch schlurfend und mit kleinen Schritten gehen. Auch das Hinsetzen und Aufstehen fällt zunehmend schwer. Da Reflexe, die für eine aufrechte Körperhaltung erforderlich sind, verloren gehen, wird die Stolper- und Sturzgefahr mit der Zeit immer größer.

Lose Teppiche und Kabel fixieren

Wer trotz der Diagnose Parkinson gerne und auch auf lange Sicht in seinem eigenen Zuhause leben möchte, sollte daher gemeinsam mit seinen Angehörigen frühzeitig darüber nachdenken, wie sich die eigenen vier Wände so sicher wie möglich gestalten lassen. Oft bewirken schon kleine Veränderungen große Erleichterungen.

Einer der ersten und einfachsten Schritte ist es, mögliche Stolperfallen so gut es geht zu beseitigen. Lose Teppiche beispielsweise sollten mit rutschfesten Unterlagen oder doppelseitigem Klebeband am Boden fixiert werden. Frei herumliegende elektrische Kabel befestigt man am besten mit geeigneten Klemmen an den Wänden. Türschwellen, etwa auf dem Weg zur Terrasse oder auf den Balkon, lassen sich durch mobile Rampen ausgleichen, die auch mit Gehhilfen, einem Rollator oder dem Rollstuhl benutzt werden können. All diese Hilfsmittel gibt es meist preisgünstig im Baumarkt zu kaufen.

Vermindert wird die Stolper- und Sturzgefahr zudem durch das Tragen von Antirutschsocken oder -schuhen. Wichtig ist darüber hinaus, stets auf eine ausreichende Beleuchtung der Wohnräume zu achten. Die Lichtschalter sollten einfach zu bedienen und in gut erreichbarer Höhe sein. Auch Bewegungsmelder, mit denen das Licht beim Betreten eines Raumes automatisch eingeschaltet wird, sind mitunter eine große Hilfe.

Stufen und Treppen stellen für Menschen mit Parkinson oft schwer zu überwindende Hindernisse dar. Sind sie im eigenen Heim vorhanden, können rutschhemmende Beläge und Handläufe, möglichst an beiden Seiten angebracht, die Sicherheit erhöhen. Ausgetretene Stufen sollten repariert werden. Reichen diese Maßnahmen nicht aus, ist auch der Einbau eines Treppenlifts möglich.

Rutschgefahr im Bad minimieren

Sperrige Möbel, die die Bewegungsfreiheit einschränken, sollten entfernt beziehungsweise ausgetauscht werden. Bei einer Neuanschaffung ist es ratsam, auf Möbel ohne scharfe Ecken und Kanten zu achten. Vor allem im Schlafzimmer sollte auf ausreichend Platz rund um das Bett Wert gelegt werden. Auch eine Bettrahmenerhöhung sowie einen Lattenrost mit elektrisch verstellbarem Kopf- und Fußteil empfinden viele Patienten als angenehm. Um das morgendliche Ankleiden zu erleichtern, kann gerade für Rollstuhlfahrer der Einbau eines elektrischen Garderobenlifts sinnvoll sein, der die Kleidung auf Knopfdruck in erreichbare Höhe bringt.

Da die meisten häuslichen Unfälle im Bad und in der Küche passieren, sollte auf die Gestaltung dieser Räume besonderes Augenmerk gelegt werden. Im Bad sind insbesondere nasse, rutschige Fliesen gefährlich. Wenn möglich, sollten daher trittsichere Fliesen verlegt werden. Dusch- und Badewannen, die keine Antirutschbeschichtung haben, können mit Kunststoffmatten ausgelegt werden, die auf der Unterseite mit Saugknöpfen versehen sind. Hilfreich, um Stürze beim Baden zu vermeiden, sind zudem eine Einstiegshilfe, ein Sitz und Haltegriffe an der Wand. Auch eine Toilettensitzerhöhung wird von vielen Patienten als Erleichterung empfunden.

Ist die Krankheit bereits weiter vorangeschritten, wird man um den Einbau einer bodenbündigen Dusche mit breiter Öffnung, die stufenlos begeh- und befahrbar ist, nicht herumkommen. Auch eine Sitzgelegenheit in der Dusche sollte miteingeplant werden. Die Armaturen, auch am Waschbecken, sind möglichst ergonomisch geformt und mit einem Verbrühschutz in Form eines Thermostats ausgestattet. Ein Kippspiegel ermöglicht die Benutzung des Waschbeckens sowohl im Stehen als auch im Sitzen. Ablageflächen sollten in gut erreichbarer Höhe angebracht sein.

Auch die Küche sollte so gestaltet sein, dass alles, was täglich genutzt wird, in Griffweite ist. Ein Arbeiten im Sitzen sollte möglich sein. Durch das Entfernen eines Unterschranks lässt sich Beinfreiheit an der Arbeitsplatte gewinnen. Ratsam ist auch in der Küche der Einbau einer Einhandmischbatterie mit Thermostat, um Verbrühungen zu verhindern.

Viele Möglichkeiten, um das Zuhause an die persönlichen Bedürfnisse anzupassen, sind mit wenig Aufwand und geringen Kosten zu verwirklichen. Größere Umbaumaßnahmen lassen sich, wenn nötig, mit Zuschüssen, Fördergeldern und zinsgünstigen Darlehen der Kranken- und Pflegeversicherung sowie des jeweiligen Bundeslandes finanzieren.

Die Pflegeversicherung etwa bezuschusst Umbauten, die eine selbstständige Lebensführung ermöglichen, derzeit mit bis zu rund 2.500 Euro je Maßnahme. Der Eigenanteil beträgt dabei mindestens zehn Prozent der Gesamtkosten und höchstens 50 Prozent der monatlichen Bruttoeinnahmen zum Lebensunterhalt.

Viele Menschen mit Epilepsie sind zurzeit wegen der ständig lauernden Gefahr, sich mit dem Coronavirus anzustecken, um ihre Gesundheit besonders besorgt. Nötig ist das aber eigentlich nicht: Nach aktueller Kenntnis haben Epileptiker kein erhöhtes Infektionsrisiko – auch dann nicht, wenn sie Antikonvulsiva einnehmen, um epileptischen Anfällen vorzubeugen. Darauf weist die Deutsche Gesellschaft für Epileptologie (DGfE) in einer Stellungnahme hin.

Auch erkranken Patienten mit Epilepsie in der Regel nicht schwerer als andere Menschen an COVID-19 – es sei denn, sie haben zusätzliche Risikofaktoren für einen schweren Verlauf wie beispielsweise starkes Übergewicht oder ein hohes Alter. Darüber hinaus gebe es weder Hinweise, dass COVID-19 epileptische Anfälle auslösen könne, noch Anzeichen dafür, dass sich die Epilepsie verschlimmere, wenn sich ein Patient mit dem Coronavirus anstecke, schreibt die DGfE.

Viele Menschen mit einer COVID-19-Infektion haben nur milde Symptome. Geht die Erkrankung allerdings mit Fieber einher, sollte dieses gerade bei Epileptikern medikamentös gesenkt werden, vorzugsweise mit dem Wirkstoff Paracetamol. Denn wie bei jeder fiebrigen Erkrankung besteht auch im Fall von COVID-19 bei manchen Menschen mit Epilepsie die Gefahr, dass Anfälle dann vermehrt auftreten.

Wichtig ist zudem, bei einer behandlungsbedürftigen COVID-19-Erkrankung auf Wechselwirkungen zwischen den antiviralen Mitteln und den Antikonvulsiva zu achten. Epileptiker sollten ihren Medikamentenplan daher am besten stets zur Hand haben. Eine englischsprachige Liste, in der die behandelnden Ärzte alle notwendigen Informationen zu möglichen Wechselwirkungen zwischen den Arzneien finden, gibt es im Internet auf der Startseite der DGfE: http://www.dgfe.info/home (Mitteilung vom 15. April 2020).