Multiple Sklerose: Von den Erfahrungen anderer profitieren

Die Diagnose MS löst meist viele belastende Gefühle und Gedanken aus. Zuverlässige Informationen und der Austausch mit anderen Patienten können bei der Bewältigung helfen.

Wie wird die Krankheit mein Leben verändern? Kann ich meine Ausbildung abschließen? Meinen Beruf weiterhin ausüben? Wird meine Partnerschaft das gut überstehen? Bin ich bald nur noch eine Belastung für mein Umfeld? Diese Fragen sind nur einige wenige, die sich viele, meist noch junge Menschen stellen, wenn sie erfahren, dass sie an Multipler Sklerose erkrankt sind. Vor allem die erste Zeit nach der Diagnose kann oft eine enorme psychische Belastung darstellen und die Seele stark erschüttern. Was kann man tun, damit man in dieser Phase nicht in ein tiefes Loch fällt?

Was nach der Diagnose stark macht

Grundsätzlich hängt es von vielen Faktoren ab, wie gut eine chronische Erkrankung verarbeitet wird. Schließlich ist jeder Mensch unterschiedlich resilient (widerstandsfähig) und verfügt über eigene Bewältigungsstrategien. Zudem leiden nicht alle MS-Patienten auf gleiche Weise unter denselben Symptomen. Auch die aktuelle Lebenssituation kann die Verarbeitung einer Krankheit beeinflussen. Steckt man zum Beispiel gerade in einer Prüfungsphase? Oder ist man privat und beruflich schon angekommen? Eine entscheidende Rolle spielt der Rückhalt, den man von Familie, Freunden oder Arbeitskollegen erfährt.

Sich gegenseitig helfen

Auch wenn sich manche Dinge nicht beeinflussen lassen, ganz ausgeliefert ist man dem Geschehen nicht. So ist es von Vorteil, sich direkt nach der Diagnose möglichst umfassend über die eigene Erkrankung und ihre Behandlungsmöglichkeiten zu informieren. Mythen und Ängste lassen sich dann schnell aus dem Weg räumen: So stimmt es einfach nicht, dass jeder mit MS im Rollstuhl landet oder man als Frau nicht mehr schwanger werden darf. Umfangreiche, zuverlässige und aktuelle Informationen stellt unter anderem der Bundesverband der Deutschen Multiple Sklerose Gesellschaft zur Verfügung. Die Landesverbände der MS-Gesellschaft bieten persönliche Beratung an und gehen auf private, berufliche, rechtliche und medizinische Fragen ein. Über die Verbände kann man auch einer der zahlreichen Selbsthilfegruppen beitreten und sich mit anderen MS-Betroffenen austauschen. Dazu eignen sich auch diverse Internetforen und -plattformen: Gerade junge MS-Erkrankte berichten dort sehr offen aus ihrem Leben mit der Erkrankung. ak