Multiple Sklerose: PHREND® hilft bei der Therapieentscheidung

Oft ist die Suche nach dem passenden MS-Medikament aufwändig und immer wieder gibt es Fehlversuche. PHREND®, eine preisgekrönte intelligente Software, kürzt den Weg zur optimalen MS-Therapie ab.

Noch vor einigen Jahren gab es nur wenige Behandlungsmöglichkeiten der Multiplen Sklerose. Fiel nach der Diagnose die Entscheidung für eine verlaufsmodifizierende Immuntherapie, dann basierte sie meistens nur auf dem Erfahrungswissen des behandelnden Arztes.

Das ist heutzutage anders: Es gibt nicht nur eine Vielzahl von Basismedikamenten, in der Regel werden Patienten auch an der Therapieentscheidung beteiligt. Man nennt dieses Vorgehen Partizipative Entscheidungsfindung (PEF) oder auf Englisch Shared Decision Making (SDM). Die Idee dahinter: Gestaltet der Patient seinen Therapieplan aktiv mit, hält er diesen später korrekt und konsequent ein. Das Festhalten an einer einmal angefangenen Behandlung heißt im Fachjargon Therapie-Verweildauer oder Persistenz – ein wichtiger Faktor für die langfristige Wirkung der Therapie. Die gemeinsame Entscheidungsfindung hat überdies den Vorteil, dass der Patient eine realistischere Erwartung an den Behandlungsverlauf hat.

Ein Algorithmus berechnet den wahrscheinlichen Krankheitsverlauf

Doch wie finden Arzt und Patient gemeinsam die wirksamste Therapieform, die zudem den Wünschen und Bedürfnissen des Patienten bestmöglich entspricht? Um dies möglichst ohne Umwege und passgenau herauszufinden, wird in den NTC-Praxen seit einigen Jahren die preisgekrönte intelligente Software PHREND® eingesetzt. Quasi auf Knopfdruck stellt sie dem behandelnden Arzt eine Vielzahl praxisbezogener Daten zur Multiplen Sklerose zur Verfügung. Auf der Basis eines speziellen Algorithmus berechnet sie zudem, wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist, dass der Patient in einem Zeitraum von bis zu vier Jahren unter einem bestimmten Medikament schub- und progressionsfrei bleibt. PHREND® ordnet die infrage kommenden Medikamente nach ihrem Stellenwert im individuellen Fall ein, greift aber der gemeinsamen Entscheidungsfindung von Arzt und Patient nicht vor, sagt der Neurologe und NTC-Geschäftsführer Dr. Arnfin Bergmann.

Ein reicher Erfahrungsschatz als Grundlage

Hinter PHREND® steht ein aufwändiges Datenschutzkonzept, das von mehreren Ethikkommissionen, darunter von der Bayerischen Landesärztekammer und der Ärztekammer Nordrhein, geprüft wurde. Lediglich personenbezogene Daten sind dezentral auf den Rechnern der Praxen gespeichert, sämtliche medizinischen Patientendaten hingegen auf einem Hochsicherheitsserver. Zusammenführen lassen sich die beiden Datenströme ausschließlich in der Praxis des behandelnden Arztes. Bei seinen Berechnungen greift PHREND® zudem auf anonymisierte und autorisierte Therapiedaten von über 25.000 MS-Patienten des NTC-Netzwerks zu. Die Daten enthalten Informationen zu Diagnostik, Therapie und Krankheitsverlauf, aber auch zu Nebenwirkungen, Lebensqualität und Therapiewechseln. Die Web-Anwendung filtert aus den Informationen über zurückliegende Behandlungen die entscheidenden Erkenntnisse für den aktuellen Patientenfall heraus und reichert das Ergebnis mit den Resultaten internationaler Patientenstudien sowie aktueller Behandlungsleitlinien medizinischer Fachgesellschaften an. Somit ist PHREND® immer auf dem neuesten medizinischen Kenntnisstand.

Patientenwünsche werden von der Software berücksichtigt

Um eine personalisierte Prognose zu erhalten, speist der Neurologe zusätzlich Daten des Patienten ein, zum Beispiel Geburtsdatum, Geschlecht, Diagnosedatum, Zeitpunkt des letzten Schubs sowie die Gesamtzahl der Schübe in den vergangenen zwölf Monaten. Berücksichtigt werden auch eventuelle Vortherapien, MRT-Befunde, der EDSS-Wert (Expanded Disability Status Scale) und im Falle eines angestrebten Therapiewechsels die aktuelle Medikation. Weiterhin kann PHREND® auf die Wünsche und die Lebenssituation des Patienten eingehen. Die Fachärztin für Neurologie, Psychiatrie und Psychotherapie, Dr. Monika Köchling, erläutert: Als behandelnde Ärztin kann ich zum Beispiel eingeben, ob mein Patient Tabletten, Injektionen oder Infusionen vorzieht, ob ein altbewährtes oder eher ein neueres Präparat gewünscht wird, ob engmaschige Blutkontrollen akzeptiert werden, und ob bei einer Frau eventuell ein Kinderwunsch besteht.

Im Idealfall bleiben nach den Berechnungen von PHREND® zwei bis drei Therapievorschläge übrig, aus denen Arzt und Patient gemeinsam ein Medikament auswählen können. Diese gut begründete und objektive Zweitmeinung kann dem Patienten in ausgedruckter oder elektronischer Form übermittelt werden. Er muss sich nicht sofort entscheiden, sondern kann zu Hause alles in Ruhe nachlesen und überdenken. Schließlich geht es um die eigene Therapie und Gesundheit. ak