Schmerz: Weniger Kopfschmerztage durch Medikamente
Bei der medikamentösen Migräneprophylaxe ist neben der Wirksamkeit auch die Verträglichkeit entscheidend für den Therapieerfolg. Moderne Wirkstoffe werden subkutan gespritzt und meist gut vertragen. Spritzenangst? Die lässt sich überwinden.
Reicht die Behandlung einzelner Migräneattacken nicht aus oder sind diese sehr häufig, erhalten Patienten meist eine prophylaktische medikamentöse Therapie. Um die Anzahl der Schmerztage zu reduzieren, werden beispielsweise Betablocker, Topiramat, Valproat, Flunarizin und Amitriptylin verschrieben. Patienten mit chronischer Migräne kann auch Botulinumtoxin, kurz Botox, helfen, das in die Kopf- und Nackenmuskeln gespritzt wird.
Monoklonale Antikörper zur Selbstbehandlung
Viele Patienten kommen zumindest mit einem der genannten Wirkstoffe gut zurecht. Andere hingegen leiden unter Nebenwirkungen, wie Gewichtszunahme oder Gedächtnisprobleme, oder dürfen die genannten Medikamente wegen möglicher Begleiterkrankungen nicht einnehmen: So sind Betablocker beispielsweise bei Asthma kontraindiziert. Für diese Menschen sowie für Patienten, die an einer schweren Migräne leiden – also entweder an der chronischen oder einer hochfrequenten episodischen Form der Erkrankung, bei der sich die Attacken nicht oder nur schlecht mit Medikamenten für die Akuttherapie behandeln lassen – kommen auch moderne CGRP-Antikörper in Betracht. Diese Wirkstoffe sind in der Regel gut verträglich.
Der monoklonale Antikörper Eptinezumab, den Patienten als intravenöse Infusion verabreicht bekommen, wird in Deutschland voraussichtlich in den kommenden Monaten zugelassen. Die bislang erhältlichen CGRP-Antikörper Erenumab, Fremanezumab und Galcanezumab werden vom Patienten mittels eines Pens unter die Haut gespritzt, in der Regel in den Bauch, die Oberschenkelvorderseite oder die Oberarmrückseite. Um einer Migräne vorzubeugen, reicht je nach Medikament und Dosierung eine Injektion alle vier Wochen oder alle drei Monate aus.
Die Angst vor Spritzen besiegen
Sich selbst zu spritzen, ist den meisten Menschen zumindest am Anfang einer Therapie nicht ganz geheuer. Mit ein paar einfachen Kniffen lassen sich Skepsis oder gar Furcht aber fast immer besiegen.