Epilepse: Verzögerter Verlauf dank aktivem Alltag
Dass körperliche Aktivität das Fortschreiten einer Parkinsonerkrankung positiv beeinflussen kann, hat sich herumgesprochen. Was weniger bekannt ist: Nicht die Intensität der Bewegung ist entscheidend, sondern vor allem die Regelmäßigkeit – insbesondere im Frühstadium der Krankheit.
Mit dem Fortschreiten einer Parkinsonerkrankung nehmen in der Regel auch motorische Probleme zu. Dazu gehören in fast allen Fällen Schwierigkeiten beim Gehen und Gleichgewichtsstörungen. Sie führen dazu, dass viele Betroffene mit der Zeit darauf verzichten, körperlich aktiv zu sein. Genau das ist falsch.
Regelmäßigkeit ist entscheidend
Zwar können Medikamente einige Parkinsonbeschwerden lindern, gegen das Fortschreiten der Krankheit richten sie jedoch wenig aus. Deutlich mehr Einfluss hat regelmäßige Bewegung, wie eine im Februar 2022 im Magazin Neurology veröffentlichte Studie zeigt. Dafür befragten japanische Wissenschaftler um Kazuto Tsukita 237 Parkinsonpatienten im Frühstadium zu Häufigkeit, Dauer und Art ihrer körperlichen Aktivität. Sie testeten auch die kognitiven Fähigkeiten ihrer Probanden, etwa das Erinnerungsvermögen.
Nach rund fünf Jahren stellten die Forscher fest, dass nicht die Intensität, sondern vor allem die Aufrechterhaltung bzw. Regelmäßigkeit von Bewegung und Aktivität während des gesamten Studienzeitraums einen relevanten Einfluss auf den Krankheitsverlauf hatte. So nahmen Gehfähigkeit und Gleichgewichtssinn bei den Patienten, die über einen längeren Zeitraum mindestens vier Stunden pro Woche aktiv waren, langsamer ab als bei Patienten, die sich weniger bewegt hatten. Auch in ihren geistigen Fähigkeiten schnitten die aktiveren Patienten besser ab.
Es muss kein Sport sein
Der Untersuchung zufolge ist für die Verlangsamung des Krankheitsverlaufs nicht immer klassischer Sport notwendig. Wie sich zeigte, können auch regelmäßige Alltagsaktivitäten diesen Effekt haben, also Tätigkeiten im Haushalt, in der Freizeit oder im Beruf. Von den verschiedenen Anforderungen an Körper und Geist profitieren nicht nur Haltungs- und Gangstabilität, sondern auch die Denkleistung. Die Erkenntnis, dass diverse Arten von körperlicher Aktivität unterschiedliche Auswirkungen auf den Verlauf von Parkinson haben können, bestätigt somit Studien, wonach unterschiedliche Ansätze in der Physiotherapie ebenfalls vielfältige positive Effekte für die Patienten haben, schreiben die Autoren.
Frühzeitige Ermunterung
Art und Ausmaß der körperlichen Aktivität wurden in dieser Studie nicht objektiv gemessen; man vertraute allein den Angaben der Studienteilnehmer. Daher seien weitere Untersuchungen notwendig, heißt es in der Veröffentlichung. Mit Blick auf ähnliche Ergebnisse früherer Studien empfehlen die Autoren, auch bislang wenig aktive Betroffene möglichst früh im Krankheitsverlauf ergänzend zur medikamentösen Therapie zu regelmäßiger Bewegung im Alltag zu ermuntern. Die vielfältigen positiven Effekte könnten, so das Fazit, könnten dazu beitragen, das Fortschreiten der Krankheit zu verlangsamen.