Multiple Sklerose:Auf ausreichenden Impfschutz achten
Im Herbst und Winter nehmen Infektionen zu, etwa mit dem Grippevirus. Dagegen schützt eine Impfung – auch, wenn man an Multipler Sklerose erkrankt ist. MS-Patienten sollten sich darüber hinaus gegen weitere Krankheiten impfen lassen.
Im Herbst und Winter nehmen Infektionen zu, etwa mit dem Grippevirus. Dagegen schützt eine Impfung – auch, wenn man an Multipler Sklerose erkrankt ist. MS-Patienten sollten sich darüber hinaus gegen weitere Krankheiten impfen lassen.
Bei Impfungen wird zwischen Standardimpfungen und Indikationsimpfungen, etwa bei einem erhöhten Berufsrisiko oder aufgrund von Reisen, unterschieden. Zu den Indikationsimpfungen zählen auch solche für Risikogruppen mit einem individuell erhöhten Erkrankungs- oder Komplikationsrisiko, wie es bei Multiple Sklerose-Patienten der Fall ist.
Viele Patienten mit MS haben aufgrund einer immunsuppressiven Therapie ein Immundefizit und damit ein erhöhtes Infektionsrisiko. Zudem können Infektionskrankheiten wie die Grippe den Krankheitsverlauf einer MS ungünstig beeinflussen und das Schubrisiko erhöhen. Daher wird MS-Patienten zu einem umfassenden Impfschutz geraten. Durch die Schutzimpfungen lassen sich Infektionskrankheiten leicht vermeiden oder ihr Verlauf deutlich abmildern. Zwar kann der Impferfolg etwas eingeschränkt sein, dennoch bewirken die Impfungen bei einem Großteil der Patienten aufgrund einer ausreichenden Impfantwort einen guten Infektionsschutz.
Impfungen möglichst vor der Therapie
Idealerweise sind alle notwendigen Impfungen vor Beginn einer neuen MS-Therapie abgeschlossen, wobei zeitliche Abstände zwischen den Impfungen und dem Therapiebeginn berücksichtigt werden sollten. Bei einem Krankheitsschub wird empfohlen, mit einer Impfung vier bis sechs Wochen zu warten. Auch während einer Kortison-Therapie sollte nicht geimpft werden. Sofern für eine Indikation sowohl ein Lebend- als auch ein Totimpfstoff zur Verfügung stehen, ist der Totimpfstoff zu bevorzugen. Impfungen mit diesen Impfstoffen können grundsätzlich ohne erhöhtes Komplikationsrisiko erfolgen. Lebendimpfstoffe hingegen sollten während einer immunsuppressiven Therapie nicht verabreicht werden.
Bei oder vor einer Immunsuppression werden von der Ständigen Impfkommission (STIKO) beim Robert Koch-Instituts (RKI) folgende Impfungen empfohlen:
Totimpstoffe:
• Influenza
• Hepatitis B
• Pneumokokken
• Meningokokken
• Herpes zoster
• HPV
• FSME
Lebendimpfstoffe:
• Masern
• Mumps
• Röteln
Auch Nahestehende sollten sich impfen lassen
Generell gilt, dass nicht nur Risikopatienten selbst, sondern auch alle engen Kontaktpersonen, also Partner, Familienangehörige und gegebenenfalls auch Freunde, über einen vollständigen Impfschutz verfügen sollten. Damit sinkt das Risiko, dass sich eine Infektion ausbreitet, und MS-Patienten sind besser geschützt. Mehr Informationen zum Thema MS und Impfen finden Sie unter www.impfen-info.de und www.rki.de.