Diagnostik

Die Alzheimer-Erkrankung beginnt bereits viele Jahre vor der klinischen Phase. Aktuell gehen wir davon aus, dass die ersten Veränderungen etwa 20-30 Jahre vor dem eigentlichen Beginn der Erkrankung festzustellen sind. Es kommt zu einer langsamen Zunahme von bestimmten Eiweißablagerungen, den so genannten Amyloid-Plaques. Auch andere Veränderungen bsp. das Tau-Protein betreffend, lassen sich nachweisen. Mittlerweile gibt es Hinweise dafür, dass die Alzheimer-Demenz, welche zu den klassischen neurodegenerativen Erkrankungen zählt, mit entzündlichen Veränderungen beginnt. Gedächtnisstörungen fallen während dieser Zeit noch nicht auf. Erst mit der klinischen Manifestation der Erkrankung kommt es langsam zu Störungen, zunächst insbesondere des episodischen Gedächtnisses. Im weiteren Verlauf insbesondere während des mittleren Erkrankungsstadium Stadiums kommt es dann zu einer raschen Verschlechterung der Gedächtnisleistung und zunehmend auch zu anderen Problemen im Rahmen der Erkrankung. Aus dem Gesagten wird aber auch ersichtlich, dass es sinnvoll ist sich bereits vor Erkrankungsbeginn auf ein möglichst hohes kognitives Leistungsniveau zu begeben. Dieser Punkt wird im Abschnitt "Demenz vorbeugen" genauer erörtert.

Frühe Hinweise auf eine Demenz können vom Patienten oder von Angehörigen berichtete Störungen seien. Wenn der Betroffene darüber berichtet, dass er sich weniger merken kann als früher oder dass es seltener die richtigen Worte findet oder er nicht mehr so leistungsfähig ist wie früher, so muss dies eine sorgfältige weiterführende Diagnostik zur Konsequenz haben. 2007 wurden neue Diagnosekriterien für die Alzheimer-Demenz von Dubois vorgeschlagen, welche die Diagnosestellung insgesamt vereinfachten.

Bei der Alzheimer-Erkrankung handelt es sich um eine schwere und derzeitig nicht heilbare neurologische Erkrankung. Umso wichtiger ist es, dass die Erkrankung möglichst früh diagnostiziert wird. Leider ist dies bei den meisten Patienten derzeitig nicht der Fall. Insbesondere frühe Symptome der Alzheimer Erkrankung wie beispielsweise eine Depression oder leichte Merkfähigkeitsstörungen werden als völlig normal und altersgemäß angesehen. Hierdurch wird wertvolle Zeit zur frühen Einleitung einer antidementiven Therapie verspielt. Insofern ist eine weitere Sensibilisierung und auch Aufklärung der Bevölkerung und der Hausärzte notwendig. Sobald Angehörige, der Betroffene oder Hausärzte die Symptome einer Demenz erkennen, sollte eine fachärztliche Untersuchung zur weiteren Abklärung der Symptomatik erfolgen. Auch bei diesem Schritt zeigen sich derzeitig noch viel zu häufig große Defizite.

Das Erkennen einer Demenz-Symptomatik klingt relativ banal. In der Tat ist es bei einer vorangeschrittenen Demenz keine große ärztliche Leistung diese Erkrankung zu erkennen. In dieser Phase gelingt es selbstverständlich auch den Angehörigen. Derzeit werden viele Patienten nicht in einer frühen Erkrankungsphase dem Facharzt zugewiesen, so dass die antidementive Therapie meist erst spät oder gar nicht eingeleitet wird. Dies ist tragisch, da es sich um eine schwere Erkrankung handelt, welche im Frühstadium viel besser zu behandeln wäre. Auf die frühen Symptome der Alzheimer-Demenz wurde bereits im Kapitel "Grundlagen" ausführlich eingegangen. Es gibt unterschiedliche Kriterien, welche zur Demenz-Diagnostik herangezogen werden können. Ziel war es in der Vergangenheit die Diagnose erstens sicher und relativ einfach zu stellen. Dies ist gerade in einer frühen Erkrankungsphase allerdings nicht möglich und es sind umfangreichere neuropsychologische Untersuchungen notwendig.

Kernsymptom sind Gedächtnisstörungen und bei der Alzheimer-Demenz insbesondere Störungen des episodischen Gedächtnisses. Das episodische Gedächtnis ist ein Teil des Langzeitgedächtnisses und bereits im Frühstadium der Alzheimer-Demenz betroffen. Es beinhaltet Informationen die vom Bewusstsein begleitet sind und sprachlich berichtet werden können. Hier geht es vor allem um die Erinnerung persönlicher Erlebnisse. Dem Patienten mit einer Alzheimererkrankung gelingt es nicht sich an Dinge zu erinnern die erst kürzlich passiert sind. Zu Beginn der Erkrankung weiß er evtl. nicht mehr, was er vor 2 Stunden getan hat. Im weiteren Verlauf kann er sich dann nicht mehr erinnern was vor einer Woche passiert ist. Mit zunehmendem Schweregrad fällt auch die Erinnerung an weiter zurückliegende Ereignisse weg, der Patient verliert seine Biografie. Zusätzlich muss eine weitere kognitive Funktion beeinträchtigt sein. Diese Störungen führen dann zum Verlust der sozialen Kompetenz. Ferner müssten Symptome seit mindestens sechs Monaten anhalten.

Die Symptomatik muss selbstverständlich abgegrenzt werden von normalen Alterungsvorgängen. Hier haben wir bereits im Abschnitt "Grundlagen" zeigen können, dass das Gedächtnis älterer Menschen nicht so schlecht ist, wie häufig behauptet wird. Gerade in der Frühphase wird man mit kurzen neuropsychologischen Tests nicht zu einer abschließenden Diagnose kommen. Hierfür sind ausführlichere und gut standardisierte Tests notwendig. Abzugrenzen sind von der Alzheimer-Demenz Frühformen im Sinne einer leichten kognitiven Störung. Hierbei handelt es sich um eine sehr unscharf gefasste Begrifflichkeit mit unklaren diagnostischen Kriterien. Eine Behandlung mit Antidementiva ist während dieser Phase nicht zugelassen. Wie viele dieser Betroffenen im weiteren Verlauf eine Alzheimer-Demenz entwickeln werden ist unklar. Die so genannte jährliche Konversionsrate wird sehr unterschiedlich angegeben. Sie ist auch davon abhängig ob es im Rahmen anderer Untersuchungen beispielsweise das Liquors oder der Bildgebung Auffälligkeiten im Sinne einer derartigen Erkrankung gab.

Ein einfaches Testverfahren wie es häufig im Rahmen des Erstkontaktes bei Haus- und Fachärzten eingesetzt wird, ist der Uhren-Zeichen-Test. Bei diesem Verfahren wird insbesondere die visuell-räumliche Orientierung getestet. Erstaunlicherweise bereitet das Zeichnen eines Ziffernblattes, sowie das korrekte Einzeichnen der Zeiger schon im Frühstadium der Erkrankung vielen Betroffenen große Probleme. Natürlich ist dies nur ein orientierendes Verfahren, zur Diagnosestellung bedarf es weiterer Untersuchungen.

Der Minimental-Test ist International das am weitesten verbreitete Instrument. Es dient vor allem zur Quantifizierung kognitiver Beeinträchtigungen. Bei einer Gesamtpunktzahl von 30 Punkten sprechen wir bei Punktwerten zwischen 20 und 30 von leichten Demenzformen, ab 10 Punkten sprechen wir dann von einer schweren Demenz. Dieses Verfahren ist allerdings in der Frühdiagnostik wenig aussagekräftig, das sichere Erkennen einer beginnenden Demenzerkrankung, sowie die Unterscheidung von normalen Altern kann mit diesem Test nicht mit ausreichender Sicherheit geleistet werden.

Besser geeignet auch zur Früherkennung ist der sogenannte DemTect-Test. Auch hier handelt sich um eine orientierendes Testverfahren, allerdings ist der diagnostische Aussagewert gerade in der Frühphase deutlich denen des Minimental-Test überlegen.

Weiterreichende, ausführliche Testuntersuchungen ermöglichen eine frühere und sichere Diagnosestellung.

Im ersten Schritt wurde die Demenz-Symptomatik erkannt und neuropsychologisch verifiziert. In einem zweiten Schritt kommt es nun darauf an die Symptomatik einer Erkrankung zuzuordnen.

Die Alzheimer-Erkrankung beginnt schleichend. Es handelt sich nicht um eine Symptomatik die plötzlich da ist. Das Kernsymptom sind immer noch die Gedächtnisstörungen und erst mit voranschreiten der Erkrankung kommt es zu zunehmenden Verhaltensauffälligkeiten und auch körperlichen Beeinträchtigungen. Eine Fluktuation der Symptomatik ist eher ungewöhnlich und muss den Blick auf andere Erkrankungen lenken. Was wir jedoch immer wieder sehen sind rasche Verschlechterungen der Alzheimer-Symptomatik. Es ist nicht ungewöhnlich, dass die Diagnose über mehrere Jahre nicht gestellt worden ist. Dann kann es im Rahmen einer plötzlichen Veränderung, beispielsweise eines Krankenhausaufenthaltes oder eines schweren Infektes zu einer raschen Verschlechterung der Symptomatik kommen und erst jetzt wird die Erkrankung diagnostiziert. Für die Angehörigen und den Betroffenen ist die verschleppte Diagnose besonders tragisch.

Zur weiteren diagnostischen Einordnung ist eine ausführliche Eigen- und Fremdanamnese notwendig, d. h. dass die Krankenvorgeschichte möglichst umfangreich erhoben werden sollte und dass hierbei der Betroffene und die Angehörigen befragt werden müssen. Dazu kommt selbstverständlich eine körperliche und neurologische Untersuchung. Ferner ist eine Labordiagnostik notwendig um andere Erkrankungsursachen auszuschließen. In Zweifelsfällen ist die Liquoruntersuchung also die Untersuchung des so genannten Nervenwassers sehr hilfreich und wird immer häufiger durchgeführt. Hier können bestimmte Eiweißveränderungen nachgewiesen werden. Die Untersuchung wird in zahlreichen neurologischen Praxen ambulant angeboten, Darüber hinaus ist eine Bildgebung des Gehirns obligatorisch. In einzelnen Fällen können PET- bzw. SPECT-Untersuchungen notwendig werden.

Eine Demenz kann auch andere Ursachen haben als eine Alzheimer-Demenz. Die Alzheimer-Demenz und die so genannte gemischte Demenz sind sicherlich die häufigsten Ursachen für eine dementielle Erkrankung.

Es gibt aber auch eine so genannte vaskuläre Demenz welche auf Durchblutungsstörungen im Gehirn zurückzuführen ist. Einerseits können Schlaganfälle dazu führen, dass sich eine dementielle Symptomatik entwickelt. Andererseits kann es auf dem Boden einer langwierigen nicht ausreichend behandelten Bluthochdruckerkrankung zu zahlreichen kleineren Durchblutungsstörungen kommen, welche im weiteren Verlauf zu einer dementiellen Symptomatik und Gangstörung führen. Eine andere Form einer Demenz ist die so genannte Lewy-Körperchen-Demenz. Hierbei handelt es sich um eine Demenzform, welche mit einer stark fluktuieren Symptomatik und zum Teil mit Halluzinationen einhergeht. Wichtig ist das eine derartige Erkrankung erkannt wird und die Patienten im Falle des Auftretens von Halluzinationen nicht mit klassischen Neuroleptika behandelt werden, da es hierdurch zu einer dramatischen Verschlechterung ihrer Erkrankung kommen kann. Diese Patienten profitieren besonders gut von einer antidementiven Therapie mit so genannten Azethylcholinesteraseinhibitor. Siehe hierzu auch das Kapitel "Therapie". Auch kommt es im Rahmen einer Parkinsonerkrankung nicht selten zu einer Demenz. Auch diese besondere Form einer Demenz ist mit Azethylcholinesteraseinhibitoren behandelbar. Eine weitere Form einer Demenz eine so genannte Pseudodemenz kann im Rahmen einer Depression entstehen. Eine depressive Symptomatik kann zu Gedächtnisstörungen führen, welche unter einer antidepressiven Therapie reversibel sind. Selbstverständlich dürfen hier nicht klassische Antidepressiva benutzt werden, da sie die kognitive Situation weiter verschlechtern würden. Ein Vitamin-B12-Mangel, eine Fehlfunktion der Schilddrüse müssen ausgeschlossen werden. Eine weitere Form einer Demenz einhergehend mit einer Gangstörung und einer Harninkontinenz kann im Rahmen eines sogenannten Normaldruckhydrozephalus auftreten. Hier muss einschränkend erwähnt werden, dass sich die kognitive Störung häufig nur unzureichend nach einer Behandlung bessern.

Von der Alzheimer-Demenz muss eine vaskuläre Demenz abgegrenzt werden. Wie bereits zuvor erwähnt kommt es im Rahmen der Alzheimer-Demenz im Allgemeinen zu einer schleichenden Verschlechterung der Symptomatik. Manchmal kann es jedoch auch im Rahmen einer Alzheimer-Demenz zu der raschen Verschlechterung beispielsweise im Rahmen eines Infektes kommen. Bei der so genannten vaskulären Demenz kommt es eher zu einer stufenweisen Verschlechterung im Rahmen von erneut auftretenden Durchblutungsstörungen.

Zusätzlich zu einer Parkinsonerkrankung kann es im Verlauf zu einer Demenz kommen. Zur Behandlung der sogenannten Parkinsondemenz ist ein Azethylcholinesteraseinhibitor zugelassen.

Abzugrenzen hiervon ist die Lewy-Körperchen-Demenz, welcher häufig mit einer sehr wechselhaften Symptomatik einhergeht. Die Angehörigen berichten darüber, dass der Betroffene phasenweise überhaupt keine Störung des Gedächtnis habe, dann seien diese Probleme wieder sehr ausgeprägt. Darüber hinaus kann es insbesondere früh zu visuellen Halluzinationen kommen. Häufig kommt es auch zu Stürzen der Patienten. Im Rahmen der Erkrankung kann es zu Bewegungsstörungen kommen. Die Diagnose der Erkrankung wird vermutlich zu selten gestellt und bemerkenswert ist es, dass die Patienten aufgrund der Halluzinationen zum Teil mit klassischen Neuroleptika behandelt werden und es dann zu einer rasanten Verschlechterung der Erkrankung kommt. Die Patienten profitieren sehr von einer Behandlung mit Cholinesterasehemmern.

Auch im Rahmen einer Depression kann es zu Gedächtnisstörungen kommen. Insofern ist bei Verdacht auf eine so genannte Pseudodemenz im Rahmen einer Depression eine antidepressive Therapie notwendig. Sogenannte trizyklische Antidepressiva müssen unbedingt vermieden werden, da sie zu einer Verschlechterung der kognitiven Situation führen. Auch sind im Alter Mangelernährung und eine mangelnde Flüssigkeitszufuhr nicht ungewöhnlich für eine Verschlechterung der kognitiven Situation. Nicht selten zeigt sich auch im Alter eine Alkoholerkrankung, welche zu einer Demenz führen kann. Problematisch sind darüber hinaus die sogenannten Benzodiazepine oder trizyklischen Antidepressiva, welche gerne zur Behandlung von Unruhe und Schlafstörungen gegeben werden und die Gedächtnisleistung stark reduzieren können. Der Normaldruckhydrozephalus geht mit einer klassischen Trias aus Demenz, Harninkontinenz und Gangstörung einher. Die Diagnose lässt sich häufig anhand der klinischen Trias und einer Bildgebung stellen. Ein Liquor-Ablass-Versuch, (also die Entnahme von etwa 30 bis 40 ml Nervenwasser) kann zeigen, ob die Patienten von einer Shunt-Anlage profitieren können. Auch Schilddrüsenfunktionsstörungen können zu Gedächtnisstörungen führen.

Die Unterscheidung zwischen einer Demenz und einer Pseudodemenz im Rahmen einer Depression kann meist relativ gut getroffen werden. Gelegentlich ist jedoch auch ein Therapieversuch mit Antidepressiva hilfreich. Grob lässt sich sagen, dass Patienten mit einer Depression eher zu einer verstärkten Beschwerdeschilderung neigen, während Patienten mit einer Demenz dazu neigen die Gedächtnisstörungen zu bagatellisieren. Auch kommt es im Rahmen einer Demenz im Allgemeinen zu einer weiteren Zunahme der Beschwerden und auch zu einer Orientierungsstörung. Die Auffassungsgabe ist meist verlangsamt. Auch können neuropsychologisches Tests hilfreich bei einer Unterscheidung sein.

Es gibt auch andere Ursachen, welche zu einer Persönlichkeitsveränderung bzw. Veränderung der kognitiven Situation führen können. Bei älteren Menschen ist es nicht ungewöhnlich, dass es nach einem Sturz zu einem so genannten Subduralhämatom kommen kann. Dies kann sich auch langsam über mehrere Wochen entwickeln. Hierbei handelt es sich um eine Blutung welche nicht im Hirngewebe lokalisiert ist, sondern zwischen dem Schädelknochen und dem Hirngewebe und das Hirngewebe langsam verdrängt. Sie sehen hier wie die Hirnkammern deutlich zur Seite gedrückt werden. Bei einem derartigen Bild ist eine rasche neurochirurgische Intervention erforderlich. Aber auch ein Tumor kann zu einer ähnlichen Symptomatik führen. Auf den Normaldruckhydrozephalus sind wir bereits in der vorangegangenen Folie eingegangen. Im Rahmen einer Alzheimererkrankung sollte eine Bildgebung des Gehirns beispielsweise eine Kernspintomographie, erfolgen. Hier zeigen sich häufig regressive Veränderungen mit einer Vergröberung des Hirnfurchenreliefs. Auch kann es zu einer Abnahme im Bereich des Hippocampus kommen. Hierbei handelt es sich um eine Struktur, welche quasi das Tor in unser Gedächtnis hinein ist.

Mittlerweile hat sich die Liquordiagnostik zur weiteren Abklärung der Alzheimer-Demenz etabliert. Bei eindeutigen klinischen Befunden ist eine derartige Untersuchung nicht notwendig. Wie bereits mehrfach darauf hingewiesen wurde, ist jedoch eine frühe Diagnosestellung der Erkrankung sinnvoll. Die Diagnose ist in einer frühen Phase häufig viel schwieriger zu stellen und neben der Anamneseerhebung, der Bildgebung des Gehirns und der neuropsychologischen Tests kann die Nervenwasseruntersuchung einen wertvollen Beitrag leisten.

Die Bildgebung mittels Magnetresonanztomographie oder Computertomographie ist ein unverzichtbarer Bestandteil der Demenz-Diagnostik. Die sogenannte Positronenemissionstomographie (PET) oder Single-Photon-Emissionscomputertomographie (SPECT) sind speziellen Indikationen vorbehalten. In der sogenannten funktionellen Bildgebung mittels PET oder SPECT finden sich bei einer typischen Alzheimer-Demenz Veränderungen bzgl. der Perfusion oder des Metabolismus im Gehirn, welche charakteristisch lokalisiert sind und im Verlauf der Erkrankung zunehmen. Im Rahmen einer voranschreitenden Abnahme des Hirnvolumens kann es hierzu falschen positiven Befunden kommen

Nachdem die Demenz-Symptomatik erkannt und schließlich zugeordnet werden konnte, erfolgt eine individuelle Zuordnung der Ausprägung und Ausgestaltung der Demenz.

In Abhängigkeit des Schweregrades der Alzheimer-Demenz muss über Therapieoptionen nachgedacht werden. Darüber hinaus müssen Begleiterkrankungen berücksichtigt werden. Nicht selten sind insbesondere im mittleren Erkrankungsstadium Verhaltensänderungen mit Unruhe-zuständen, Ängsten oder Aggressivität ein Problem und müssen in die Therapieplanung mit eingeschlossen werden. Auch ist es nun notwendig weitere nichtmedikamentöse Fragestellungen zu klären.

Für den Umgang mit der Erkrankung ist das Erkennen der Krankheitsstadien häufig bedeutsam. Im ersten Stadium sind die Einschränkungen dergestalt, dass sie häufig nicht erkannt werden, bzw. bagatellisiert werden. Dies ist bedauerlich, da gerade in dieser Phase medikamentöse und nicht-medikamentöse Maßnahmen von besonderer Relevanz sind.

Im mittleren Stadium der Demenz sind die Beeinträchtigungen so weitreichend, dass die Alltagsfunktion bereits eingeschränkt wird. Dies führt natürlich dann auch zu einer vermehrten Belastung der Angehörigen. Entsprechende Hilfen und Beratungsangebote tun spätestens jetzt Not, um das Zusammenleben mit dem erkrankten bestmöglich und ressourcenschonend auszugestalten.

Kommt es im weiteren Verlauf zu einem weiteren Fortschreiten der Erkrankung, nimmt die Pflegebedürftigkeit weiter zu. Nun kommen zu den kognitiven Störungen auch motorische Einschränkungen hinzu, die die Pflegebedürftigkeit mit bedingen.

Meist viele Jahre nach Beginn der Erkrankung kommt es krankheitsimmanent zu einer schweren Pflegebedürftigkeit. Jedoch lehrt die Erfahrung, dass dieses Stadium aufgrund des fortgeschrittenen Alters vieler Erkrankten nicht bei allen Betroffenen in dieser Form auftreten muss.