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Notfall Suizidalität

In Deutschland sterben jährlich doppelt so viele durch die eigene Hand als durch den Verkehr: 10.000 Menschen. Der weit überwiegende Teil dieser Suizide ist durch eine psychische Erkrankung bedingt, und hier zumeist die Depression. Die Suizidrate bei alten Menschen liegt bis 6-mal höher als bei jungen; bei Männern dreimal höher als bei Frauen – wohingegen Frauen dreimal häufiger Suizidversuche begehen.

Folie 261Suizidalität beginnt als Problematik schon beim Wunsch nach Ruhe und der Unlust am „weiter machen müssen"; sie endet bei dem Suizidversuch. Die Beschäftigung mit Tod, Sinnleere, Zukunftslosigkeit und der Wunsch nach Ruhe sowie die Idee der Beendigung seines Lebens sind Inhalte fast jeder schweren Depression. Ist eine suizidale Handlung aktuell zu erwarten bzw. nicht ausreichend auszuschließen, spricht man von akuter Suizidalität. Dieses schwierige Thema offen anzusprechen, entlastet und verringert das Gefahrenpotential. Die akute Suizidalität ist ein Notfall und verlangt sofortige und umfassende stationäre Behandlung. Nicht akute Suizidalität kann zumeist ambulant abgefangen und begleitet werden. Ratschläge oder Belehrungen etwa sind keine wirklichen Hilfen, notwendig ist eine intensive, qualifizierte fachärztliche Behandlung.