Ein Blick in die Zukunft
Neue Behandlungsstrategien
Derzeitig stehen bei der Behandlung der Multiplen Sklerose Medikamente zur Verfügung, die entweder das fehlgesteuerte Immunsystem unterdrücken (Immunsuppression) oder im positiven Sinne verändern (Immunmodulation). Es ist zu hoffen, dass in naher Zukunft Substanzen gefunden werden, die die Nervenzellen und die sie verbindenden Bahnensysteme schützen und vielleicht sogar die Regeneration beschädigten Nervengewebes anstoßen können. Interessante neue Therapien zeichnen sich ab:
Zwischen 2010 und 2011 war mit der Zulassung des Medikamentes Cladribin gerechnet worden, welches immunsuppressiv gewirkt hätte. Die Markteinführung von Cladribin hat sich nach Sicherheitsbedenken der Zulassungsbehörden in Europa zunächst verzögert, dann wurde das Medikament komplett zurückgenommen. Es war ein immunsuppressiv wirkendes Medikament.
Laquinimod ist eine Weiterentwicklung einer Vorläufersubstanz – Linomide – welche bezüglich der Verträglichkeit verbessert wurde und als Tablette verfügbar sein wird. Mit der Zulassung des Medikamentes wird in den nächsten Jahren gerechnet.
Ocrelizumab, Rituximab, Pixantron, Daclizumab sind weitere Substanzen, die hinsichtlich ihrer Wirkung in der MS-Behandlung untersucht werden. Diese Substanzen haben ebenfalls in vorläufigen Studien eine spezifische Wirkung gegen MS zeigen können. Für Ocrelizumab laufen nach erfolgreichen Phase II Studien derzeit Zulassungsstudien.
Man darf hoffen, daß die Therapiemöglichkeiten in Zukunft effektiver und spezifischer werden. Zusammen mit der Weiterentwicklung der Medikamente wird mit Nachdruck daran gearbeitet, wie der individuelle Verlauf der Krankheit und die potentielle Wirkung bestimmter Medikamente abgeschätzt werden kann.